1. Juni bis 20. Okto­ber 2021 

«Man muss zuge­ben, dass das Por­trät das Anspruchs­volls­te im Künst­le­ri­schen und Bild­ne­ri­schen ist» — Gio­van­ni Segan­ti­ni als Porträtmaler

Berühmt wur­de Gio­van­ni Segan­ti­ni bereits zu Leb­zei­ten als Land­schafts­ma­ler, ja als gros­ser Erneue­rer der Alpen­ma­le­rei. Er selbst aller­dings schätz­te eine ande­re bild­künst­le­ri­sche Gat­tung als die edels­te ein, näm­lich das Por­trät, da es «das Erfor­schen des mensch­li­chen Ant­lit­zes zum Ziel hat». Mit einer qua­li­ta­tiv hoch­ste­hen­den Aus­wahl von Bild­nis­sen (und Selbst­bild­nis­sen) aus inter­na­tio­na­len Samm­lun­gen leuch­tet die Aus­stel­lung im Segan­ti­ni Muse­um zum ers­ten Mal die­sen zu Unrecht weni­ger bekann­ten Aspekt von Segan­ti­nis Werk aus.

Die aus­ge­stell­ten 16 Gemäl­de und 6 gra­phi­schen Arbei­ten umspan­nen sein gesam­tes künst­le­ri­sches Schaf­fen von den Mai­län­der Anfän­gen (1880) bis zum frü­hen Tod im Ober­enga­din (1899). Zu den High­lights der Schau gehö­ren inti­me Por­träts wie jenes der Lebens­ge­fähr­tin Bice bei Auf­wa­chen («Rosen­blatt» von 1890) sowie reprä­sen­ta­ti­ve Bild­nis­se wie jene der Geschwis­ter Vit­to­re und Leo­pol­di­na Gru­bicy, die zu den schöns­ten Bei­spie­len von Segan­ti­nis Talent als «Erfor­scher des mensch­li­chen Ant­lit­zes» gehören.

Kura­tiert von Frau Prof. Annie-Pau­le Quin­sac und Frau Dr. Mirel­la Carbone.

Son­der­füh­run­gen mit Dr. Mirel­la Car­bo­ne an den Sonn­ta­gen 4. Juli, 15. August und 5. Sep­tem­ber, jeweils um 17.00 Uhr.

 

 

Por­trait einer jun­gen Frau in Pro­fil, 1880–1882, Fon­da­zio­ne Ernes­to Con­rad, Poschiavo

Bild­nis Vit­to­re Gru­bicy, 1887, Muse­um der bil­den­den Küns­te, Leipzig