Ausstellungen
Zwischen Mailand und Maloja – Die Bedeutung vom Licht und Schatten im Werk des jungen Realisten und des reifen Symbolisten Segantini
Sommerausstellung: 20. Mai – 20. Oktober 2024
Der Verein «Chesas da cultura Engiadina» realisiert ab Mai 2024 eine einjährige Gemeinschaftsausstellung, an der 14 Kulturhäuser (Museen, Künstlerateliers, Bibliotheken und Archiven) aus dem Oberengadin teilnehmen. Das übergeordnete Thema, «Splendur e sumbriva – Licht und Schatten im Engadin», wird in den einzelnen – vorwiegend auf Kunst und Kulturgeschichte spezialisierten – Häusern je nach Ausrichtung unterschiedlich aufgenommen und dargestellt.
Giovanni Segantini (1858–1899) ist als Berglandschaftsmaler und insbesondere als Darsteller des intensiven alpinen Lichts berühmt. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass sich sein Interesse, ja seine Leidenschaft für das Experimentieren mit Lichteffekten und ‑phänomenen bereits in den frühesten Werken offenbart und als roter Faden durch sein gesamtes Schaffen zieht.
Ein Teil der Sommerausstellung im Segantini Museum widmet sich deshalb einer zwischen 1879 und 1881 entstandenen Gruppe von wenig bekannten Frühwerken, die einerseits lichterfüllte Mailänder Stadtansichten darstellen, andererseits stimmungsvolle, dunkle Interieurs wie Antisala del convento (“Vorzimmer im Kloster”, 1880) oder Il Coro della Chiesa di Sant’Antonio in Milano (“Der Chor der Kirche zum Heiligen Anton in Mailand“, 1879).
Vor allem in den letztgenannten Gemälden erweist sich Segantini als kühner Experimentator auf der Suche nach verblüffenden Lichteffekten: Er konfrontiert die Betrachtenden mit in Dunkel getauchten Räumen, mit plötzlichen, geheimnisvollen Lichtblitzen, mit stark akzentuierten Hell-Dunkel-Kontrasten.
Neben dieser Werkgruppe aus der Mailänder Schaffensphase zeigt die Sommerausstellung Gemälde und graphische Arbeiten aus der späten Savogniner und Engadiner Zeit, in denen sich Segantini als absoluter Meister in der Wiedergabe des Höhenlichtes erweist, wobei er dem Schatten, der Dämmerung, der Dunkelheit eine nicht weniger wichtige symbolische Bedeutung zuweist.
An den Sonntagen 18. August, 15. und 29. September, jeweils um 17.00 Uhr, führt Dr. Mirella Carbone, künstlerische Leiterin des Segantini Museums, durch die Sonderausstellung Zwischen Mailand und Maloja.
Eintritt mit Spezialführung: CHF 25.- Teilnehmerzahl beschränkt. Anmeldung unter: info@segantini-museum.ch, Tel. 081 833 44 54.